Wie können Schüler*innen besser lernen?
Aus vielen Forschungsstudien unterschiedlicher Disziplinen wissen wir bereits, dass auf die Schulleistungen der Schüler*innen verschiedene Merkmale einwirken und das erfolgreiche Lernen in Schule bedingen, wie z.B. Elternhaus, Vorwissen, kognitive Fähigkeiten und Motivation. (Hattie 2015 & 2018)
Eine der bekanntesten Arbeiten dazu ist die des neuseeländischen Bildungsforschers
John Hattie, der sich mit der übergeordneten Frage beschäftigt, welche Merkmale für das schulische Lernen besonders relevant sind.
Bedeutung pädagogischer Beziehungsgestaltung im Unterricht
Hatties Studie „Lernen sichtbar machen“ (2015) belegt eindrücklich, dass die pädagogische Beziehung grundlegend für die Lernbereitschaft und Lernerfolge von Schüler*innen sind. Und nicht nur im akademischen Bereich kann sie eine große Wirkung zeigen: Auch wenn es um eine positive Fehlerkultur geht, in der Schüler*innen die emotionale Sicherheit haben, Dinge ausprobieren zu dürfen und damit auch unbekanntes Terrain betreten zu können, entfalten sie ihre Potenziale und gewinnen an Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit – Grundlagen für die Resilienz eines jeden Kindes.
Pädagogische Beziehungsgestaltung als Instrument individueller Förderung
Besonders bei weniger selbstbewussten Schüler*innen, denen das Lernen schwerer fällt und Kindern, die einen wenig unterstützenden Familienhintergrund haben, ist die pädagogische Beziehung ein wichtiger Hebel, um die Kompetenzentwicklung und Lernmotivation individuell zu fördern.
Durch regelmäßige Rückmeldungen über individuelle Lernfortschritte, konstruktive Unterstützung und Ermutigung kann die Freude am Lernen und damit der Antrieb zum Lernen gestärkt werden. Hinzu kommt, dass außerfamiliäre Bezugspersonen ein Kontaktpunkt für Problemsituationen sowie ein Rollenmodell für konstruktives Bewältigungsverhalten sein können (vgl. Wustmann 2004: 198, Seifert 2011: 157ff).
Besonderes Potential von LdE
Die andere Art der Zusammenarbeit oder auch der Ortswechsel im LdE ermöglicht Lehrpersonen, Schüler*innen in anderen Rollen zu erleben, von ihren Interessen und Stärken zu erfahren, gegenseitiges Vertrauen zu fördern und Wertschätzung äußern zu können.
Auch Praxis-Partner*innen können bei kontinuierlichem Kontakt positive Beziehungserfahrungen außerhalb der Schule ermöglichen. Zentral hierfür ist Wertschätzung für die Arbeit der Schüler*innen und gegenseitiger Respekt (Seifert 2011: 169).